Rückenschmerzen

Viele Menschen leiden – in einer Zeit voller Stress und mit wenig Ausgleich für Körper und Geist – an Rückenschmerzen.

Rückenschmerzen sind häufig sehr belastend und führen zu Bewegungseinschränkungen. Die Ursachen für Rückenschmerzen sind sehr vielfältig. Über zwei Drittel der deutschen Bevölkerung hatte schon einmal Rückenschmerzen, 50 % der Berufstätigen mindestens einmal im Jahr.

Rückenschmerzen können anhand ihrer Lokalisation unterteilt werden:

  • Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule (Zervikal-Syndrom / HWS-Syndrom)
  • Beschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule (Thorakal-Syndrom / BWS-Syndrom)
  • Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule (Lumbal-Syndrom / LWS-Syndrom)

Je nach Art und Dauer des Schmerzes werden folgende Formen unterschieden:

  • von akuten Rückenschmerzen wird gesprochen, wenn die Beschwerden nicht länger als 12 Wochen andauern
  • akute Schmerzen im Lendenbereich (Lumbago)
  • chronische, dauerhafte Rückenschmerzen (Lumbalgie)
  • akute und chronische Schmerzen im Versorgungsgebiet des Ischias-Nerven mit Ausstrahlung ins Bein (Ischialgie)
  • akute und chronische Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Versorgungsgebietes des Ischias Nerves mit Ausstrahlung ins Bein (Lumboischialgie)
  • akute und chronische Schmerzen, die von einer Spinalnervenwurzel ausgehen (Radikulopathie)
  • akute und chronische Schmerzen, z.B. aufgrund von Tumorerkrankungen oder Frakturen

Mögliche Ursachen von Rückenschmerzen sind:

  • Muskelverspannungen, aufgrund von Stress bzw. Haltungsfehlern
  • Blockierungen eines Facetten- oder Rippengelenkes
  • Arthrose der Facettengelenke (Spondylarthrose)
  • Bandscheibenvorwölbung (Protrusion) oder Bandscheibenvorfall (Prolaps)
  • Übersteigerte Beweglichkeit / Instabilität einzelner Abschnitte der Wirbelsäule aufgrund von Verschleißerscheinungen anderer Abschnitte (Spondylolyse / Osteochondrose)

Bevor invasive therapeutische Maßnahmen durchgeführt werden, sind zunächst konservativen Therapieformen (medikamentöse Behandlung, physikalische Maßnahmen, Krankengymnastik) durchzuführen. Erst wenn diese nicht den gewünschten Erfolg zeigen, sollten weiterführende therapeutische Schritte eingeleitet werden.

Es werden in unserer Praxis für ganzheitliche Orthopädie verschiedene interventionelle Maßnahmen im Bereich der Wirbelsäule durchgeführt:

LUMBALE FACETTENGELENKINFILTRATION

Mit dieser Methode lassen sich schmerzhafte Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke durch die Injektion von Medikamenten gezielt behandeln.

EPIDURALE SAKRALE INJEKTION

Bei Patienten, bei denen durch die konservative Therapie keine ausreichende Linderung ihrer Rückenbeschwerden zu erreichen ist und bei denen eine Operation nicht sinnvoll, nicht notwendig oder bereits durchgeführt worden ist, kann eine epidurale Injektionsbehandlung zum Einsatz kommen.

Gerade bei chronischen Wirbelsäulenbeschwerden kann durch dieses nebenwirkungsarme Verfahren oft eine gute Linderung der Beschwerden erreicht werden. Die epidurale Pharmakotherapie kann als „single-shot“-Technik erfolgen. Appliziert werden Pharmaka wie z.B. Lokalanästhetika, Kortikoide und Kochsalz einzeln oder in Kombination. Die epidurale Medikamentenapplikation stellt bei rückenmarksnahen, zuzuordnenden Schmerzsyndromen eine sichere und wirksame Therapie dar.

SONOGRAPHIE GESTEUERTE INTERVENTIONELLE MASSNAHMEN (SGIM), BEI FACETTENGELENKARTHROSE, NERVENWURZELREIZUNGEN

Bei der Sonographie gesteuerten Infiltration macht man sich die gute Darstellbarkeit der knöchernen Strukturen und der Weichteile zu Nutze.

Im Rahmen der Behandlung wird eine Injektionsnadel unter sonographischer Kontrolle an den gewünschten Zielort gelegt. Danach erfolgt über die Injektionsnadel die Gabe der Pharmaka wie z.B. Lokalanästhetika, Kortikoide oder Hyaluronsäure oder ACP® an den Zielort.

Indikationen für SGIM:

  • Bandscheibenvorfälle in den Hals-, Brust-, und Lendenwirbelsäule
  • Nervenwurzelreizungen
  • chronisch gereizte Wirbelgelenke
  • degenerative Veränderungen der Wirbelsäule

Mit dieser Therapie ist eine sichere diagnostische Zuordnung der von dem Patienten geschilderten und in der Bildgebung (MRT) verifizierten Schmerzsymptomatik möglich.

Nach drei bis fünf Injektionen ist meist eine deutliche Linderung der Beschwerden bis hin zur Schmerzfreiheit möglich.

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