Arthrose – große und kleine Gelenke

Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung, bei der es zum Verschleiß des Knorpels in den Gelenken kommt. Der hyaline Knorpel ermöglicht im Zusammenspiel mit der Gelenkflüssigkeit eine einwandfreie Bewegung des Gelenkes. Ist der Knorpel oder die Gelenkflüssigkeit beeinträchtigt, kann es zu Knorpel- und Gelenkschäden kommen, die sehr schmerzhaft sind und die Beweglichkeit beeinträchtigen.

ALLE MENSCHEN WISSEN: EIN GESUNDES GELENK FÜHLT MAN NICHT!

Wo und wodurch tritt Arthrose auf?

Die Ursachen für eine Arthrose können vielfältig sein:

  • Alter
  • Erblich bedingte Ursachen
  • Starke Gelenkbelastung (im Beruf oder beim Sport)
  • Ungesunde Lebensweise
    (Alkohol, Nikotin, Bewegungsmangel)
  • Übergewicht
  • Nach Gelenkoperationen
  • Gelenkentzündung
  • Gelenkfehlstellung
  • Viele weitere sekundäre Ursachen

Häufig betroffene Gelenke:

  • Hüft- und Kniegelenke
  • Wirbelgelenke
  • Schulter- und Ellenbogengelenk
  • Sprung- und Zehengelenke
  • Daumensattel- und Fingergelenke

Erste Anzeichen für eine Arthrose:

  • Eingeschränkte körperliche Aktivität
  • Unangenehmes Ziehen im Gelenk
  • Morgendliche Steifigkeit
  • Anlaufschmerz, der nach kurzer Gehstrecke wieder nachlässt
  • Knirschen im Gelenk
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Ruhe- und Nachtschmerz
  • Entzündung und Schwellung
  • Belastungsunabhängige Schmerzen, die in einen Dauerschmerz übergehen können

Die Arthrose wird in 4 Stadien eingeteilt:

  • Stadium 1: Symptomarm
  • Stadium 2: Schmerzen nehmen zu
  • Stadium 3: Schmerzen nehmen weiter zu
  • Stadium 4: Völliger Gelenkverschleiß, Bewegungseinschränkungen

Was ist ein Synovialgelenk?

Synovia ist die Synovialflüssigkeit oder auch Gelenkschmiere. Sie ist eine klare Körperflüssigkeit in den Gelenken. Sie wird gebildet von der Membrana Synovialis, der Innenschicht der Gelenkkapsel, und bildet einen Gleitfilm auf den Gelenkflächen.

Ein Synovialgelenk am Beispiel des Kniegelenkes besteht aus:  

  • Oberschenkelknochen (Femur)
  • Schienbeinknochen (Tibia)
  • Kniescheibe (Patella)
  • Knorpel
    – Überzieht die Knochenenden
    – Verbessert die Gleiteigenschaften
    – Fängt Stöße ab
  • Synovialmembran
    – Produziert Gelenkschmiere, Synovialflüssigkeit
  • Synovialflüssigkeit
    – Verteilt sich im gesamten Gelenk
    – Ist Ernährungsquelle für den Knorpel
    – Hält Knorpel elastisch und widerstandsfähig

Was ist die Aufgabe von Synovialflüssigkeit?

Die Synovialflüssigkeit dient unter anderem als:  

  • Schmiermittel
    – Sie verringert die Reibung
  • Stoßdämpfer
    – Sie fängt wie ein Puffer die Stöße ab
  • Platzhalter
    – Sie hält die Gelenkflächen auf Distanz
  • Filter
    – Sie lässt die Nährstoffe zum Knorpel und filtert Schadstoffe
    Neben den Nährstoffen für den Knorpel enthält die Synovialflüssigkeit den sehr wichtigen Bestandteil Hyaluronsäure

Was geschieht im Synovialgelenk bei einer Arthrose?

Durch Arthrose geschädigtes Gelenk:  

  • Gestörtes Gleichgewicht der Gelenkflüssigkeit, Verringerung der Hyaluronsäure und Ihrer Qualität
  • Verminderte Schmierung und Stoßdämpfung mit einhergehenden Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit
  • Mangelnder Schutz der Knorpeloberfläche vor Verschleiß
  • Allmählicher Abrieb des Knorpels, der vom Körper nicht neu gebildet werden kann

Was kann man selbst tun, wenn die Diagnose Arthrose gestellt wurde?

BEWEGUNG IST DAS WICHTIGSTE FÜR DIE GELENKE.

Die meisten Menschen wissen: „WER RASTET, DER ROSTET“.

Bei einer Arthrose der Knie-, Schulter- oder Hüftgelenke:

  • Viel bewegen, ohne Gelenke zu stark zu belasten
  • Gelenkumgebende Muskulatur mit gezielten Übungen stärken
  • Übergewicht reduzieren

Bei einer Arthrose der Finger- oder Zehengelenke:

  • Regelmäßig Bewegungsübungen machen, um die Beweglichkeit der Gelenke langfristig zu erhalten
  • Finger oder Zehen im warmen Wasser baden, um die Schmerzen zu lindern
  • Finger oder Zehen dehnen und strecken bis zur Schmerzgrenze

Bei einer Arthrose der Wirbelgelenke:

  • Rumpfmuskulatur (Rücken- und Bauchmuskeln) stärken und dehnen
  • Schmerzende Rückenmuskulatur durch Wärme entspannen (z. B. Körnerkissen, Wärmflasche, …)

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